Werner Rügemer am 27.4.2025:Olympiade

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Werner Rügemer (2019)

Werner Rügemer: „Hitlers Krieg gegen die Sowjetunion - Zugleich ein US-Stellvertreterkrieg“

Inhalt

USA retten die Olympiade 1936 für Hitler in Berlin

1931 hatte das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Olympiade 1936 an Deutschland vergeben. Doch ab 1933 wurden in NS-Deutschland Juden aus Sportvereinen ausgeschlossen.

Deshalb wurde im Vorfeld der Spiele weltweit gegen die Abhaltung der Spiele in Deutschland protestiert. Als einzige Regierungen schlossen sich die sowjetische und die republikanische in Spanien an. Doch der Präsident des Amerikanischen Olympischen Komitees (AOC), Avery Brundage, organisierte die internationale Gegenbewegung. Brundage, größter Immobilieninvestor in Chicago, bewunderte Hitler und war bekennender Antisemit. „In meinem Club in Chicago sind auch keine Juden zugelassen.“ Die Boykottbewegung sah er als „jüdisch-kommunistische Verschwörung“.

Auch der IOC-Vizepräsident Sigfrid Edström zog mit: Der Chef des schwedischen Elektronikkonzerns ASEA machte mit dem Deutschen Reich gute Geschäfte. Ebenso beteiligte sich Karl Ritter von Halt, Vorstandsmitglied der Deutschen Bank, Mitglied im Freundeskreis Reichsführer SS, führender deutscher Sportfunktionär und seit 1929 Mitglied des IOC. Auch die faschistischen Achsenmächte Italien und Japan sowie das Apartheidsregime Südafrika warben für die Olympischen Spiele 1936 in Berlin – sie fanden glänzend statt. Der erfolgreiche Organisator Brundage stieg danach auf, wurde 1952 IOC-Präsident und blieb es bis 1972. Noch 1971 bekannte er: „Die Berliner Spiele waren die schönsten der modernen Zeit.“

Dieser Text erscheint auf PhenixXenia.org mit freundlicher Unterstützung des Autors.’’’

Werner Rügemer: „Verhängnisvolle Freundschaft. Die Eroberung Europas durch die USA. Erste Phase: Vom 1. zum 2. Weltkrieg“. Köln, 2023. Das Buch gibt es auch in spanisch „Una amistad condenada“ und französisch „Amitié fatale“