Tag des offenen Denkmals in Bruchsal

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Umfangreiches Programm mit Führungen, Vorträgen und Besichtigungen
Sonntag, 10. September 2023

Bruchsal (PM) Zum diesjährigen Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 10. September, bietet Bruchsal wieder – wie stets in den vergangenen zwei Jahrzehnten – ein umfangreiches ganztägiges Veranstaltungsprogramm mit zahlreichen kostenfreien Besichtigungsmöglichkeiten und eigens zu diesem Anlass ausgearbeiteten Führungen und Vorträgen. Verschiedentlich aufgegriffen wird dabei das von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz vorgegebene Schwerpunktthema des Jahres: „Talent Monument“.

1-Belvedere: Auch das barocke Schießhaus der Fürstbischöfe von Speyer aus dem 18. Jahrhundert kann am Tag des offenen Denkmals besichtigt werden. (Foto: Hans-Peter Safranek)

2-Schuhmacher-Rill-Haus: Leben und Arbeiten vor hundert Jahren werden nachvollziehbar im kleinen Schuhmacherhaus in der Klosterstraße mit historischer Werkstatt und einer Ausstellung. (Foto: Max Trinter)

3-Peterskirche: Führungen in der Barockkirche St. Peter, einem Werk des berühmten Architekten Balthasar Neumann, bietet der Förderverein zur Erhaltung der Kirche. (Foto: Martin Heintzen)

4-Graf-Kuno-Museum: Das vielleicht winzigste Museum in ganz Baden-Württemberg widmet seine kleine Ausstellung der legendären Bruchsaler Fasnachtsgestalt. (Foto: Hans-Peter Safranek)

5-Burgkapelle Obergrombach: Die Burgkapelle Obergrombach mit ihren Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert gilt als besondere kunstgeschichtliche Kostbarkeit in der Region. (Foto: Thomas Adam)

So lassen sich in Bruchsal auch in diesem Jahr wieder auf fußläufigen Wegen in der Innenstadt insgesamt sechs verschiedene Baudenkmale kennenlernen. Von 12 bis 18 Uhr zu besichtigen sind das im Stil der damaligen China-Mode ausgestaltete barocke Schießhaus „Belvedere“ am Stadtgarten (Adolf-Bieringer-Straße, nahe Hausnummer 18), der mittelalterliche Bergfried beim Bürgerzentrum aus dem Jahr 1358 und die Kapelle „Heiliges Grab“ (neben Huttenstraße 42 A), ein seltenes Beispiel für Malerei zwischen Jugendstil und Art déco in Bruchsal. Stadtführer bieten interessierten Besucher-/innen Erläuterungen nach Bedarf. Ebenso Tür und Tor öffnen am 10. September das sehenswerte kleine Schuhmacherhaus mit historischer Werkstatt und Ausstellung (Klosterstraße 32), als vielleicht winzigstes Museum im Land das Graf-Kuno-Museum im neugotischen Weinberghäuschen am oberen Ende der Andreasstaffel (Adolf-Bieringer-Straße, nahe Hausnummer 18) sowie die eindrucksvolle Barockkirche St. Peter (Peter-und-Paul-Straße 59). Kirchenführungen bietet hier der Förderverein zur Erhaltung von St. Peter um 13, 15 und 17 Uhr, eine bis 19 Uhr geöffnete Sonderausstellung erinnert an das 280. Todesjahr Fürstbischofs Damian Hugo von Schönborn, Auftraggeber des barocken Kirchenneubaus Mitte des 18. Jahrhunderts.

Im Barockschloss werden um 13 und 15 Uhr unter dem Titel „Talent Monument – 3 Museen, ein Monument“ bei einem Rundgang die Institutionen in den Mittelpunkt gestellt, die dort heute ihren Sitz haben (Schönbornstraße, Treffpunkt Haupteingang des Schlosses). Schlossführerin Doris Buhlinger bietet einen einstündigen Rundgang durch die Prunkräume und Privatapartments der fürstbischöflichen Residenz, zum Deutschen Musikautomaten-Museum und in das Städtische Museum, das nahezu 6.000 Jahren regionaler Geschichte beleuchtet.
Die Teilnahme an den beiden kostenfreien Sonderführungen ist begrenzt, eine Anmeldung erforderlich unter Telefonnummer (07251) 742661, E-Mail: info@schloss-bruchsal.de. Die Abholung der Eintrittskarten ist nur am 10. September bis spätestens 15 Minuten vor Beginn der jeweiligen Führung möglich. Ansonsten ist im Schloss auch an diesem Tag der reguläre Eintritt zu entrichten.

Die Hofkirche St. Damian und St. Hugo beim Barockschloss wurde wie das gesamte Zentrum von Bruchsal beim Luftangriff am 1. März 1945 schwer beschädigt. Die Geschichte des in moderner Innenarchitektur wieder errichteten Gotteshauses stellt Stadtführerin Gertrud Brückmann in zwei jeweils einstündigen

Führungen um 11.30 und 16 Uhr vor und erkundet mit den Teilnehmer-/innen auch den sogenannten „dunklen Gang“ zwischen Kirchturm und Chor (Schloßraum 8, Treffpunkt beim Kirchturm der Hofkirche).

Erstmals organisiert Bezirkskantor Dominik Axtmann zum Tag des offenen Denkmals und dem zeitgleichen Deutschen Orgeltag eine neue Reihe unter dem Titel „Bruchsaler Orgelspaziergänge“. Zu jeder vollen Stunde zwischen 13 und 19 Uhr finden Kurzkonzerte mit unterschiedlichen musikalischen Stilen und anschließenden Orgelbesichtigungen in verschiedenen Bruchsaler Kirchen sowie im Deutschen Musikautomaten-Museum statt: Um 13 Uhr auf der Šlajch-Chororgel der Barockkirche St. Peter, um 14 Uhr auf der Walcker-Orgel und englischen Barker-Orgel der Stadtkirche, um 15 Uhr auf der Steinmeyer-Orgel der Lutherkirche und um 16 Uhr auf der Philharmonie-Orgel im Welte-Saal des Deutschen Musikautomaten-Museums. Um 17 Uhr bietet das Symphonic Rock Duo in der Bruchsaler Hofkirche „Rock auf der Orgel“, um 19 Uhr beschließt ein Konzert auf der Lenter-Orgel in der Kirche St. Maria in Heidelsheim den Reigen. Die Konzerte um 17 und 19 Uhr dauern etwa eine Stunde. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten.

Auch sämtliche fünf Stadtteile sind in diesem Jahr wieder mit attraktiven Angeboten vertreten. Von 11 bis 17 Uhr ist das Firstsäulenständerhaus und Heimatmuseum Untergrombach geöffnet (Obergrombacher Straße 32), Mitglieder des örtlichen Heimatvereins bieten Führungen nach Bedarf. Das denkmalgeschützte zweigeschossige Gebäude, dessen Ursprünge auf das Jahr 1428 zurückreichen, birgt im Heimatmuseum zahlreiche Exponate über die Michelsberger Kultur in der Steinzeit, den Bauernführer Joß Fritz, zur Tabakindustrie und zu Lebensgewohnheiten im 19. Jahrhundert.

In Heidelsheim lädt die Stadtführerin Marliese Schwedes um 12 Uhr zu einem „Rundgang um ein Kleinod“ ein (Treffpunkt: Marktplatz beim Marktbrunnen). Als ehemalige Reichsstadt ist die Vor- und Altstadt von Heidelsheim mit ihren Wehrtürmen im Umriss noch erhalten – und deshalb in den Denkmalpflegerischen Werteplan des Landes Baden-Württemberg zur Sicherstellung einer Gesamtanlage aufgenommen. Von 14 bis 17 Uhr ist das Heimatmuseum Heidelsheim (Merianstraße 9, Ostseite Marktplatz) zur Besichtigung geöffnet, und um 19.30 Uhr startet schließlich – ebenfalls am Marktbrunnen auf dem Marktplatz – eine rund anderthalbstündige Nachtwächterführung mit Julius Metzger, bei der zu erfahren ist, wie es in früherer Zeit im Ort zuging und welche Rolle der Nachtwächter im Alltag spielte.

Führungen durch das historisch ebenfalls bedeutende Obergrombacher „Städtl“ finden im Zeitraum zwischen 13 und 16 Uhr statt. Neben sehenswerten Fachwerkhäusern und Resten der alten Stadtmauer am Fuß der markanten mittelalterlichen Burg gehören auch zwei ehemalige Synagogen der früheren jüdischen Gemeinde zu den besonderen Sehenswürdigkeiten. Beginnend am Eingang des denkmalgeschützten barocken Rathauses aus dem Jahr 1788 (Rathausplatz 1) bieten Mitglieder des Heimatvereins Obergrombach die Führungen im Halbstundentakt an.

Zu einer Führung durch Helmsheim unter dem Motto des Denkmaltages, „Talent Monument“, lädt Stadtführer Maic Lindenfelser um 14 Uhr ein. Treffpunkt des rund anderthalbstündigen Rundgangs auf geheimnisvollen Kulturspuren zu Friedhöfen und Kirchen ist der Helmsheimer Dorfplatz bei der Verwaltungsstelle (Kurpfalzstr. 58). Gemeinsam wird u.a. das katholische Gotteshaus St. Sebastian mit Turm aus dem 16. Jahrhundert und gotischer Freskenmalerei in der Sakristei besichtigt.

In Büchenau sind zwischen 14 und 17 Uhr die örtliche Heimatstube (Gustav-Laforsch-Str. 27) mit ihrer thematisch weit gefächerten Sammlung ortsgeschichtlicher Objekte aus Landwirtschaft, Handwerk, Haushalt und Religion sowie die 1864 geweihte Maria-Hilf-Kapelle geöffnet (an der K 3529 nach Neuthard).

Mit ihren zahlreichen Heiligenfiguren, darunter die 14 Nothelfer, ist die kleine Kapelle ein ausdrucksvolles Zeugnis katholischer Volksfrömmigkeit.

Programm
11 bis 17 Uhr Untergrombach: Firstsäulenständerhaus mit Heimatmuseum für Besichtigungen geöffnet
11.30 Uhr Hofkirche St. Damian und St. Hugo: Entdeckungstour mit Gertrud Brückmann zum Thema „Talent Monument"
12 Uhr Heidelsheim: „Rundgang um ein Kleinod“ mit Marliese Schwedes
12 bis 18 Uhr Bergfried beim Bürgerzentrum, Belvedere mit Stadtgarten, Graf-Kuno-Museum, Kapelle Heiliges Grab und Schuhmacher-Rill-Haus für Besichtigungen geöffnet.
12 bis 19 Uhr Barockkirche St. Peter mit Sonderausstellung zum 280. Todesjahr von Fürstbischof Damian Hugo von Schönborn für Besichtigungen geöffnet.
13 Uhr Barockschloss: Sonderführung mit Doris Buhlinger: „Talent Monument – 3 Museen, ein Monument“ Barockkirche St. Peter: Kurzkonzert auf der Šlajch-Chororgel und Kirchenführung
13 bis 16 Uhr Obergrombach: Führungen durch das historische „Städtl“
14 Uhr Stadtkirche Bruchsal: Kurzkonzert auf der Walcker-Orgel und englischer Barker-Orgel Helmsheim: „Talent Monument“, Rundgang mit Maic Lindenfelser
14 bis 17 Uhr Büchenau: Heimatstube und Maria-Hilf-Kapelle für Besichtigungen geöffnet Heidelsheim: Stadttor mit Heimatmuseum für Besichtigungen geöffnet
15 Uhr Barockschloss: Sonderführung mit Doris Buhlinger: „Talent Monument – 3 Museen, ein Monument“
16 Uhr Hofkirche St. Damian und St. Hugo: Entdeckungstour mit Gertrud Brückmann zum Thema „Talent Monument" Deutsches Musikautomaten-Museum: Kurzkonzert auf der Philharmonie-Orgel im Welte-Saal
17 Uhr Führung in der Barockkirche St. Peter Hofkirche St. Damian und St. Hugo: Orgel rockt (Orgel: Symphonic Rock Duo)
19 Uhr Heidelsheim, St. Maria: Konzert auf der Lenter-Orgel (Orgel: Johannes Blomenkamp)
19.30 Uhr Heidelsheim: Nachtwächterführung mit Julius Metzger