Kaleidoskop der Tiere (Alexandra Sirzen Zelenskaya)

Aus phenixxenia.org
Zur Navigation springen Zur Suche springen


Die Wissenschaftlerin, die Gefühle sammelt
Alexandra Sirzen Zelenskaya liebt die Wissenschaft und die Dichtkunst.

4 Uhr morgens, Basel, Gundeldinger Quartier. Während sich die meisten Bewohner noch im Land der Träume befinden, ist in einem Haus ein Fenster hell erleuchtet. Dahinter sitzt Alexandra Sirzen Zelenskaya. Jeden Tag wacht sie um die gleiche Uhrzeit auf. Anstatt sich noch einmal im Bett umzudrehen und weiterzuschlafen, steht sie auf, setzt sich an ihren Schreibtisch und schreibt: über Liebe, Politik, Geschichte, Natur – eben alles, was die Menschen so beschäftigt. "Ich sammle die Gefühle der Menschen um mich herum und versuche sie in meinen Gedichten durch Sprache fassbar zu machen", so Alexandra.

Zwei Herzen in einer Brust

Doch die gebürtige Russin, die seit 14 Jahren in Basel lebt, ist keine hauptberufliche Dichterin. Sie studierte Strahlenbiologie in Schweden, promovierte in Biophysik, arbeitete in den Bereichen Arzneimittelformulierung und Weltraumbiologie und ist heute bei Roche Senior Pharmacovigilance Process Scientist.

In ihrem Leben vereint sie beide Leidenschaften: die für die Wissenschaft und die fürs Schreiben. 2014 veröffentlichte sie ihren ersten russischen Gedichtband "Am Rande des Universums". In ihren Versen widmet sich Alexandra vor allem spirituellen und existenziellen Themen. Es finden sich aber auch leichte und humorvolle Zeilen, beispielsweise über Alltagsgegenstände wie den Regenschirm oder das Bett.

Ein Herz für Kinder und Tiere

Diesen Herbst erscheint ihr zweites Buch mit dem Titel "Звериный калейдоскоп/Kaleidoskop der Tiere", das eine ganz andere Richtung einschlägt. Denn dieses Buch richtet sich an die ganz Kleinen. Es ist ein Kinderbuch, in dem verschiedene Tiere vorgestellt werden.

Links befindet sich eine Illustration eines Tieres und rechts steht, in Deutsch und Russisch, ein kurzes Gedicht. Das Tier wird beschrieben, sein Name aber nicht verraten. Alexandras Intention dahinter ist, dass Eltern ihren Kindern die Verse vorlesen und diese dann erraten müssen, um welches Tier es sich handelt. Sind die Kinder noch sehr klein, kann das Buch natürlich auch gemeinsam mit den Eltern angeschaut werden.

Ihr Biologiestudium spielte beim Schreiben eine grosse Rolle: "Mein zweites Buch soll den Kindern natürlich in erster Linie Spass machen, aber sie sollen dabei auch etwas lernen, z. B. Dinge über Tiere, die sie vorher nicht wussten."

Über zwei Jahre arbeitete sie an diesem Projekt. Das Schreiben der Verse war dabei, gemäss Alexandra, kein Problem – aber alles andere, unter anderem die Suche nach einem Illustrator, Übersetzer und Verleger. "Meine professionellen Fähigkeiten, wie zum Beispiel das Projektmanagement bei Roche, haben mir dabei geholfen, geduldig zu bleiben und organisiert zu arbeiten. Ausserdem haben mir viele Arbeitskollegen mit Ratschlägen und neuen Kontakten geholfen", so Alexandra.

Was Meeresschildkröten gerne fressen

Nicht nur Kinder können durch Alexandras Buch etwas lernen, sondern auch Erwachsene. Wussten Sie zum Beispiel, dass Meeresschildkröten gerne Quallen fressen? Und sogar Alexandra gesteht lachend: "Ich lerne selbst von meinem Buch! Zum Beispiel, wenn es um die schwierigen deutschen Artikel geht, und ich in meinem Buch lese, dass es ‹der› Bär heisst und nicht ‹das› oder ‹die› Bär."

Nächstes Ziel

Alexandras Traum wäre es, das Buch gratis in Kinderkrankenhäusern in Deutschland, der Schweiz und Österreich zu verteilen. Mit ihrem Verlag hat sie einen Vertrag für die deutsch-russische Version. Für die Krankenhäusern hingegen würde sie gerne nur eine deutsche Version drucken. Deshalb ist sie momentan noch auf der Suche nach Investoren, die ihr dabei helfen, das Buch auf Deutsch zu publizieren. Alexandra erklärt: "Das Buch wurde mit viel Liebe gemacht und diese würde ich gerne an Kinder in schwierigen Situationen weitergeben."

Alexandras Kinderbuch "Звериный калейдоскоп/Kaleidoskop der Tiere" kann auch zweisprachig online gekauft werden: Auf Deutsch und auf Russisch.

(Theresa Knothe in myRoche, September 2018)