In meinen Träumen trifft mich Ungemach

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Die Welt, in die ich schau',
wirkt grau in grau.
Ich sitze hinter Glas,
in Stahl hübsch eingefaßt.
Dahinter, in Beton gewunden,
Fassade, diese nachempfunden
den Bettenburgen südlicherer Breiten ...
Ich seh' mich durch den Regenschleier gleiten
zu Stranden, menschenleeren, herrlich weißen
und Wellenkronen, deren Spitzen gleißen
in sommerwarmer Sonne,
Gelehnt an eine ausgediente Tonne
atme ich tief Geruch von Tang und Algen
und höre aus der Ferne Kinder balgen.
In meinen Träumen trifft mich Ungemach:
Tief dringt es ein in mein Gedankenfach -
es schmerzt, das kleine Wort „zur Sache".
Und während ich mich wieder an die Arbeit mache,
wirkt grau in grau
die Welt, in die ich schau'.

Quelle

Aus dem Leben eines Politikers © Clemens Stroetmann, 1988.