Geld als Hauptlebenszweck

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Wenn immer das Geld der Hauptlebenszweck eines Menschen oder eines Volkes ist, wird es sowohl schlecht erworben, als schlecht verausgabt und richtet beim Erwerben und beim Ausgeben Schaden an. Wenn es aber nicht der vornehmste Zweck ist, wird es mitsamt allen andern Dingen wohl erlangt und wohl verbraucht. Das ist für jeden Menschen die Probe, ob ihm das Geld Hauptzweck ist oder nicht. Wenn er im mittleren Lebensalter innehalten kann und sagen: "Nun ich genug davon zu leben habe, will ich davon leben; ich habe es wohl verdient und will es auch gut ausgeben und arm aus der Welt gehen, wie ich hineinkam", - dann ist ihm das Geld nicht die Hauptsache. Wenn er aber genug hat, um davon zu leben, in der Weise, wie sie seinem Rang und Stand geziemt und doch mehr erwerben und reich sterben will, dann ist ihm das Geld Hauptzweck und wird zum Fluch für ihn selbst und meistens auch für die, die es nach ihm ausgeben. Denn ihr wißt, einmal muß es ausgegeben werden; es fragt sich nur, ob der, der es erwarb, es verausgaben soll oder jemand anders; und im allgemeinen ist es besser, wenn der es ausgibt, der es erwarb; denn er kennt seinen Wert und Nutzen am besten.

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Quelle

The Crown of Wild Olive, John Ruskin, 1866-1869 (Übersetzung von Maria Kühn, 1910).