Agentenrekrutierung (Anhang B zu FM 30-31)
Für die speziellen Belange des US-Militärgeheimdienstes stellt das Offizierskorps einen besonders geeigneten Bereich dar, um Mitarbeiter anzuwerben. In vielen unterentwickelten Ländern stammen die Militäroffiziere aus wohlhabenden Verhältnissen, sind aufgrund ihres familiären Hintergrunds und ihrer Ausbildung konservativ und daher antirevolutionären Lehren gegenüber offen eingestellt. Ihre Mitarbeit als proamerikanische Langzeitagenten ist besonders wichtig, da sie häufig eine entscheidende Rolle bei der Kursbestimmung der Entwicklung in von ihnen vertretenen Ländern spielen.
Hinsichtlich der Anwerbung von Langzeitagenten verdienen Angehörige folgender Kategorien besondere Bedeutung: | |
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a. | Offiziere, die aus Familien stammen, die seit langem wirtschaftliche und kulturelle Beziehungen mit den Vereinigten Staaten und ihren Alliierten pflegen. |
b. | Offiziere, die Gelegenheit hatten, sich mit US-militärischen Trainingsprogrammen vertraut zu machen, insbesondere diejenigen, die in den Vereinigten Staaten selbst ausgebildet wurden. |
c. | Offiziere, die für bestimmte Posten innerhalb des Gastlandgeheimdienstes auserwählt wurden. Ihnen gebührt besondere, wenn nicht exklusive Beachtung. |
Gemäß den Direktiven des Ausbildungspersonals in US-Trainingslagern müssen die in Unterpunkt 2 benannten Offiziere genauestens überprüft werden, und zwar hinsichtlich ihrer politischen Loyalität, ihrer Unempfänglichkeit gegenüber der kommunistischen Ideologie und ihrer Treue gegenüber den demokratischen Idealen derVereinigten Staaten. Der geheime Anhang des abschließenden Trainingsreports über jeden Offizier eines Gastlandes, der ein US-Trainingsprogramm durchlaufen hat, enthält eine Bewertung über dessen Aussichten und Möglichkeiten, als Langzeitagent des US-Militärgeheimdienstes tätig zu sein. Fragen bezüglich der Anwerbung werden in FM 30—31 A ausführlicher behandelt, worin die allgemeine Doktrin zur Handhabung der Agententätigkeit (HUMINT) dargelegt und ausgearbeitet ist. Die dort beschriebenen Direktiven sollten bei Rekrutierungsmaßnahmen hinzugezogen werden, welche die Beteiligung von Geheimdiensten vorsehen, die der Regierung des Gastlandes nahe stehen.