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- Denkt ein kleiner Vogelmatz,
- „Piep“ – es war ein kleiner Spatz,
- „beinah’ hätt‘ ich es vergessen,
- ich will doch noch etwas fressen.“
- Schnell hat er auch was entdeckt,
- einen Wurm, der ihm so schmeckt.
- Als er hat den Wurm genossen,
- ist die Amsel sehr verdrossen.
- „Dieser Wurm hat mir gehört!“
- ruft der Amselhahn empört.
- „Warte nur, dich wird‘ ich packen!“
- schreit er und fängt an zu hacken
- nach dem kleinen Vogelmatz.
- Fort fliegt gleich der kleine Spatz
- auf ein Dach dort in der Nähe,
- dass die Amsel ihn nicht sähe.
- Husch – die Amsel hinterdrein:
- „Wart, dich krieg ich, Straf’ muss sein.“
- Und die beiden Vögel sprinten;
- Spätzchen vorn, die Amsel hinten.
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- Vogelmatz piept Weh und Ach,
- beide rennen über’s Dach,
- Fast kann Amsel ihn erwischen,
- doch der Spatz springt zu den Büschen
- und versteckt sich im Geäst.
- Kommt die Amsel nach, sie lässt
- jetzt in Ruhe diesen Kleinen.
- Nächstenliebe, kann man meinen.
- Doch sie ruft: „Du Kleiner, da,
- Komm mir bloß nicht mehr zu nah‘!“
- Dreht sich um und springt hinunter;
- sie sucht neue Würmer, munter.
- Die Verfolgung ist geschehen;
- habe es heut‘ selbst gesehen.
- Doch ob alles so gewesen -
- nun, es ist doch gut zu lesen.
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