Kapital II: Unterschied zwischen den Versionen

Aus phenixxenia.org
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt: „Kategorie:Gedanken-blitz Das beste und einfachste allgemeine Urbild des Kapitals ist eine gute Pflugschar. Wenn nun diese Pflugschar nichts täte, als in …“)
 
K
 
(2 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 
[[Kategorie:Gedanken-blitz]]
 
[[Kategorie:Gedanken-blitz]]
  
Das beste und einfachste allgemeine Urbild des Kapitals ist eine gute Pflugschar. Wenn nun diese Pflugschar nichts täte, als in einer polypenartigen Weise andere Pflugscharen erzeugen, so würde sie - wie sehr auch der große Haufen in der Sonne glitzern möchte - ihren Charakter als Kapital verloren haben. Sie wird erst wirkliches Kapital durch einen andern Glanz, - wenn man sie „splendscere sulco" in der Furche hell werden sieht; an Stoff und Wesen nimmt sie dabei durch, edle Reibung eher ab als zu. Die rechte treffende Frage für jeden Kapitalisten und für jedes Volk ist nicht „wieviel Pflüge hast du?" sondern „wo sind deine Furchen?" Nicht „wie schnell vermehrt sich dein Kapital?" sondern „was leistet es während seiner Wiedererzeugung?" Welche das Leben fördernde Mittel liefert es? welche das Leben schützende Arbeit baut es auf? Wenn keine, so ist seine Wiedererzeugung nutzlos; wenn es noch schlimmer steht, - (denn Kapital kann das Leben sowohl zerstören, als erhalten) so ist sie schlimmer als nutzlos.
+
{{Ruskin/Kühn
 
+
|toc=John Ruskin in der Übersetzung von Maria Kühn
== Quellen ==
+
|werk=Unto This Last
 
+
|jahr=1860
Unto This Last, [https://de.wikipedia.org/wiki/John_Ruskin John Ruskin], 1860 (Übersetzung von Maria Kühn, 1910).
+
|zurück=Kapital I
 +
|vorwärts=Macht
 +
|textkorpus=
 +
Das beste und einfachste allgemeine Urbild des Kapitals ist eine gute Pflugschar. Wenn nun diese Pflugschar nichts täte, als in einer polypenartigen Weise andere Pflugscharen erzeugen, so würde sie - wie sehr auch der große Haufen in der Sonne glitzern möchte - ihren Charakter als Kapital verloren haben. Sie wird erst wirkliches Kapital durch einen andern Glanz, - wenn man sie ''„splendscere sulco"'' in der Furche hell werden sieht; an Stoff und Wesen nimmt sie dabei durch, edle Reibung eher ab als zu. Die rechte treffende Frage für jeden Kapitalisten und für jedes Volk ist nicht ''„wieviel Pflüge hast du?"'' sondern ''„wo sind deine Furchen?"'' Nicht ''„wie schnell vermehrt sich dein Kapital?"'' sondern ''„was leistet es während seiner Wiedererzeugung?"'' Welche das Leben fördernde Mittel liefert es? Welche das Leben schützende Arbeit baut es auf? Wenn keine, so ist seine Wiedererzeugung nutzlos; wenn es noch schlimmer steht, - (denn Kapital kann das Leben sowohl zerstören, als erhalten) so ist sie schlimmer als nutzlos.
 +
}}

Aktuelle Version vom 7. Februar 2016, 19:09 Uhr


Xx left white.png Xx toc white.png Xx right white.png
Xx left white.png

Das beste und einfachste allgemeine Urbild des Kapitals ist eine gute Pflugschar. Wenn nun diese Pflugschar nichts täte, als in einer polypenartigen Weise andere Pflugscharen erzeugen, so würde sie - wie sehr auch der große Haufen in der Sonne glitzern möchte - ihren Charakter als Kapital verloren haben. Sie wird erst wirkliches Kapital durch einen andern Glanz, - wenn man sie „splendscere sulco" in der Furche hell werden sieht; an Stoff und Wesen nimmt sie dabei durch, edle Reibung eher ab als zu. Die rechte treffende Frage für jeden Kapitalisten und für jedes Volk ist nicht „wieviel Pflüge hast du?" sondern „wo sind deine Furchen?" Nicht „wie schnell vermehrt sich dein Kapital?" sondern „was leistet es während seiner Wiedererzeugung?" Welche das Leben fördernde Mittel liefert es? Welche das Leben schützende Arbeit baut es auf? Wenn keine, so ist seine Wiedererzeugung nutzlos; wenn es noch schlimmer steht, - (denn Kapital kann das Leben sowohl zerstören, als erhalten) so ist sie schlimmer als nutzlos.

Xx right white.png
Xx left white.png XX toc white.png Xx right white.png

Quelle

Unto This Last, John Ruskin, 1860 (Übersetzung von Maria Kühn, 1910).