Eugenik

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Englisch: "Eugenics"

Positionierung

Eugenik, wörtlich "Schönes Geschlecht", ist ein Mind-Set, eine Wahrnehmungs- und Handlungs-Disposition, die aus dem Genotyp innerhalb einer Art einen angehobenen bzw. abgesenkten Wert des Individuums ableitet. Eugenik ist damit ein Schlüsselkonzept des Rassismus.

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Eugenics Tree 1921.gif

Im Bild des "Eugenics Tree" wird dies als Leitspruch/Motto "Eugenics is the self direction of human evolution" (Eugenik ist die Selbstbestimmung der menschlichen Evolution) zusammengefasst. Mutiert dieser Mind-Set zum Forschungsparadigma, so kann er den wissenschaftlichen Diskurs in sämtlichen Disziplinen transformieren. Die rechte Spalte zeigt die Transskription aus dem Bild:

Eugenik und Kybernetik

Der potentiell alles-durchdringende Charakter der Eugenik macht sie zu einem Mega-Thema ähnlich der Kybernetik zwischen 1946 und 1953. Tatsächlich fanden bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts (1911, 1922, und 1932) drei Internationale Eugenik-Kongresse, analog zu den späteren Macy-Konferenzen statt.

Als Mega-Trend ist die Eugenik also der historische Vorläufer der Kybernetik. Mehr noch, es ist der Übergang von einem zum andern keinesfalls eine lediglich strukturelle Mutation. Stattdessen handelt es sich um zwei wissenschaftshistorische Perioden mit verschiedenen Modellquellen für das jeweilige Menschenbild: Bezog die Eugenik ihre hypothetischen Mechanismen zunächst aus dem landwirtschaftlichen Züchterwesen, so bezog die Kybernetik in der Folge die ihren aus den nachrichtendienstlichen Arbeitsabläufen des 2. Weltkriegs.

Aus Sicht des beginnenden 21. Jahrhunderts stellen die Gründungs-Perioden von Eugenik und Kybernetik vor 100 bzw. 70 Jahren die ersten beiden Entwicklungs-Phasen des Menschenbildes des modernen Wissenschtsbetriebs dar:

  1. Lebende Systeme, ihre Konstruktion und Transformation über Raum und Zeit
  2. Information, Konstruktion des psychischen und Integration des sozialen Raumes