Krisenhandbuch 2023 für Sinsheim
- EnBW übergibt ausgearbeitetes Krisenhandbuch an die Kommune
Was tun im Krisenfall? Um dieser Frage nachzugehen und für den Ernstfall gerüstet zu sein, hat ein Arbeitskreis der Stadt Sinsheim in Zusammenarbeit mit EnBW-Krisenexperten verschiedene Bedrohungslagen und Szenarien diskutiert und Lösungsstrategien entwickelt. Die Ergebnisse hat die EnBW in einem individuellen Krisenhandbuch für die Kommune festgehalten. Sebastian Trumpf, Kommunalberater der EnBW-Tochtergesellschaft Netze BW, ließ es sich nicht nehmen das Handbuch offiziell an Oberbürgermeister Jörg Albrecht, Dezernatsleiter Ulrich Landwehr und Hauptamtsleiter Marco Fulgner zu übergeben.
Die möglichen negativen Folgen klimatischer Veränderungen haben nicht nur Einfluss auf die natürliche Umwelt, sondern auch auf kritische Infrastrukturen und den ganz normalen Alltag. Von unterschiedlichsten Bedrohungsszenarien wie Hochwasser, Starkregen, Unwetter oder flächendeckenden Stromausfällen kann auch Sinsheim betroffen werden. Selbst in solchen Situationen muss die Stadt handlungsfähig bleiben. Gemäß Artikel 5 des Katastrophenschutzgesetzes steht jede Kommune in der Pflicht, ein Notfallmanagement mit Alarm- und Einsatzplänen für ihren Zuständigkeitsbereich zu entwickeln. „Im Krisenfall müssen wir schnell und professionell handeln. Dazu sind wir verpflichtet und das erwarten unsere Bürgerinnen und Bürger auch von uns“, betont Oberbürgermeister Jörg Albrecht.
„Das gemeinsam erarbeitete Krisenhandbuch hilft uns dabei, dieser Aufgabe gerecht zu werden, denn gerade in so unruhigen Zeiten ist eine gute Vorbereitung äußerst wichtig“, ergänzt Dezernatsleiter Ulrich Landwehr.
„Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit der Stadt Sinsheim ein professionelles Krisenkonzept entwickeln und dabei unser Know-how und Fachwissen einbringen konnten“, erläutert Sebastian Trumpf auch stellvertretend für die kurzfristig verhinderte Margot Fritz vom kommunalen Krisenmanagement der EnBW AG.
Sebastian Trumpf bemerkt dazu: „Die örtlichen Strukturen sind überall unterschiedlich. Wichtig ist, dass jede Kommune individuell betrachtet wird, um in Krisenlagen schnell reagieren zu können und die Kräfte perfekt zu bündeln.
Ein Team des Führungsstabs rund um Oberbürgermeister Albrecht erarbeitete in den vergangenen Monaten in Workshops unter Beteiligung sämtlicher Ortsvorsteher mit den Fachleuten der EnBW professionelle Abläufe und abgestimmte Konzepte für Bedrohungsszenarien, schwerpunktmäßig für Starkregen-Hochwassersituationen und langanhaltende und flächendeckende Stromausfälle, sogenannte Blackouts. Um bei einem großen Krisenszenario der Fürsorgepflicht für die Bürger gerecht werden zu können, wurden Themen wie Evakuierung, mögliche Notunterkünfte und deren autarke Versorgung sowie die Zusammenarbeit im Krisenstab diskutiert und jeweils individuelle Lösungen erarbeitet.
Ergebnis der Arbeit ist ein individuelles Handbuch für die Stadt Sinsheim und alle Stadtteile, welches die Gegebenheiten und Anforderungen der Kommune widerspiegelt und daher im Krisenfall als wichtiges Tool zur Bewältigung der jeweiligen Notsituation dient. Es enthält alle wichtigen Informationen und Arbeitsmittel in der Krise, wie beispielsweise die Zusammensetzung des Krisenstabes, Analyse der kritischen Infrastrukturen, die Aufbau- und Ablauforganisation sowie Alarmierungs- und Kriseneinsatzpläne. Das Handbuch wird ständig weiterentwickelt und an neue Rahmenbedingungen angepasst. So kann im Ernstfall schnell, professionell und effektiv reagiert und gehandelt werden. „Wir sind sehr froh, mit diesem Handbuch nun ein gutes, auf unsere Stadt abgestimmtes Arbeitsmittel an der Hand haben, um für Krisenfälle gut gerüstet zu sein“, erklären die Herren Albrecht, Landwehr und Fulgner unisono.
„Wir haben deutlich gemerkt, dass sich die Referenten bereits im Vorfeld der Workshop-Reihe intensiv mit der Stadt Sinsheim auseinandergesetzt haben", erläutert Hauptamtsleiter Marco Fulgner bei der Übergabe des Krisenhandbuchs. „Die Workshops waren effizient und zielführend, auch wenn sich die Fertigstellung des Handbuches Corona bedingt etwas verzögert hatte.“
„Wir haben als Kommune stark profitiert, eben weil wir nun den „Fall X“ gründlich durchdacht haben und genau wissen, worauf wir achten müssen“, so Oberbürgermeister Albrecht. Dennoch sei bloße Theorie allein nicht genug: Der nächste geplante Schritt ist eine Praxisübung, in welcher der Ernstfall geprobt wird und das Konzept nochmals auf Herz und Nieren überprüft wird.
„Wir hoffen natürlich, dass wir von Krisenereignissen verschont bleiben. Wenn es aber doch einmal dazu kommen sollte, wird uns das Konzept eine wertvolle Hilfe sein“, merkt Albrecht abschließend an.
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