Nazinetzwerk NSU 24: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 17. Januar 2016, 09:25 Uhr

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ERMITTELNDER JOURNALIST Die österreichischen Behörden ermitteln: "Objekt 21"-Mitglieder verdingen sich im Wiener Rotlicht-Milieu. Gewaltverbrechen, Brandstiftung, Raub, Einbruch. Gesamtschaden etwa 3,5 Millionen Euro.
VERBORGENE QUELLE Das bereits von "The Order" und dem NSU bekannte Szenario und Muster setzt sich also fort. Bei Raubzügen das Geld holen. Für den nationalsozialistischen Alltag. Partys mit rechtsextremen Bands. Und jede Menge Sprengstoff! Zehn Kilogramm.
O-TON (Martina Renner) "Da wird der Waffen-SS gehuldigt, da gibt es Bezüge auf 'Combat 18' und ähnliches, ganz klar. Die Festplatte wird dann verschlüsselt z.B. mit C18. Das ist nicht witzig, das ist auch nicht provokant gemeint, sondern das ist klar sozusagen der Kontext, in den man diese Strukturen einbetten muss."
ERMITTELNDER JOURNALIST Objekt 21: Etwa 200 Anhänger. – Verurteilt im Sommer 2014: Sieben Personen. Wegen "Wiederbetätigung des Nationalsozialismus". So lautet der Straftatbestand nach österreichischem Recht. Ich könnte auch sagen: Wegen Wiederbetätigung des NSU, des Nationalsozialistischen Untergrunds.
O-TON (Martina Renner) "Es ist ein großes Problem, dass die Sicherheitsbehörden tatsächlich diese Grenzen kaum überwinden können, die Zusammenhänge wenig sehen und sich vor allem dagegen sträuben, anzuerkennen, dass Neo-Nazis, die kriminell und zwar schwerstkriminell sind, weiterhin Neo-Nazis sind."
VERBORGENE QUELLE Während für die Neo-Nazis Grenzen schon längst keine Rolle mehr spielen, ignorieren Sicherheitsbehörden die europäische Entwicklung.
ERMITTELNDER JOURNALIST Die Londoner Sicherheitsexpertin Liz Fekete:
O-TON (Liz Fekete) "If the police and the intelligence services are looking at the far-rights as a national problems, national phenomenons they are completely out of touch. It shows there ignorance and their inability to move of the times. And its just unbelievable that our security services are twenty years out of time, I laugh, but its frightening."
OVERVOICE "Solange Polizei und Geheimdienste die verschiedenen Formen des Rechtsextremismus als nationales Phänomen oder als nationale Aufgabenstellung betrachten, liegen sie völlig daneben. Es zeigt die Ignoranz der Behörden und ihre Unfähigkeit, die veränderten Bedingungen zu verstehen. Und es ist nur noch unglaublich, dass unsere Sicherheitsdienste dieser Entwicklung zwanzig Jahre hinterherhinken. Tatsächlich ist das beängstigend."
O-TON (Atmo Nienhagen) "[Soundcheck der ersten Band – Gitarre, Bass, Schlagzeug, Basedrum, Sänger – zum Schluss halbes Lied:] "Wir hassen das System, … wir hassen diesen Staat ..."

Mit freundlicher Genehmigung der Autoren aus: "Nazinetzwerk NSU - ein Feature über Europas extreme Rechte von Ralf Homann und Thies Marsen"