Nazinetzwerk NSU 3: Unterschied zwischen den Versionen

Aktuelle Version vom 17. Januar 2016, 09:23 Uhr

RICHTER	Wo sind sie aufgewachsen?
ZEUGE	Ich bin normal aufgewachsen.
RICHTER	In Chemnitz?
ZEUGE	In Karl-Marx-Stadt.
ERMITTELNDER JOURNALIST	100. Verhandlungstag. Saal des Oberlandesgerichts München. Sechster Strafsenat. Der sogenannte NSU-Prozess. Rassistisch motivierter Mord, Totschlag, Bombenanschläge, Mitgliedschaft und Unterstützung einer terroristischen Vereinigung. Angeklagt: Beate Zschäpe u. a. [u-Punkt / a-Punkt]: "Und andere". Meint: Ralf Wohlleben, sowie André E., Holger G., Carsten S.
VERBORGENE QUELLE	Warum diese Abkürzungen. Warum nicht Ross und Reiter nennen? Warum keine Klarnamen? In Zeiten von Google und anderen digitalen Suchmaschinen?
ERMITTELNDER JOURNALIST	Die Stärke des deutschen Rechtsstaats: Auch Nazis haben Grundrechte. Ich entscheide mich, Namen zu nennen, wenn meines Erachtens das öffentliche Interesse überwiegt. Also wichtiger ist als der Schutz der Persönlichkeitsrechte. So sagt es der Pressekodex. Oder das Gericht hat den Namen freigegeben, wie bei Ralf Wohlleben und der Hauptangeklagten. Beate Zschäpe. Zwei weitere Terror-Trio-Mitglieder sind tot.
RICHTER	Wann haben Sie Zschäpe, Böhnhardt und Mundlos kennengelernt?
ZEUGE	Die sind irgendwann einmal zu mir gekommen. Die haben geklingelt und gefragt, ob sie bei mir schlafen können. Das war’s.

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