Nazinetzwerk NSU 23: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Schießübungen in Tschechien; | ||
− | Waffenbeschaffung in Belgien; | ||
− | Anonymisierte Handykarten aus Schweden; | ||
− | Konzertbesuche in Ungarn; | ||
− | Treffen in Frankreich, Reisen nach Portugal; | ||
− | Zahlreiche Bands aus Europa, aus Australien und den USA; | ||
− | Fluchtpläne nach Südafrika. | ||
− | Wer zum Beispiel in Deutschland im Gefängnis saß, konnte sich nach seiner Freilassung Richtung Oberösterreich absetzen. | ||
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|O-TON (Martina Renner)||''"Waffen gehen hin und her, Waffen gehen aus Thüringen nach Österreich, aus Österreich nach Thüringen, es gibt 'nen regen Austausch. Und das ist eine Szene, man kennt sich seit Ende der 90er Jahre. Diese Szene agiert wie eine Bruderschaft. Das sind klandestine Strukturen, in die man kaum von außen eintritt, die kaum öffentlich auch agieren im Rahmen von Aufmärschen, aber die ein gemeinsames Ziel haben: Sich bereit zu machen für den bewaffneten Kampf."'' | |O-TON (Martina Renner)||''"Waffen gehen hin und her, Waffen gehen aus Thüringen nach Österreich, aus Österreich nach Thüringen, es gibt 'nen regen Austausch. Und das ist eine Szene, man kennt sich seit Ende der 90er Jahre. Diese Szene agiert wie eine Bruderschaft. Das sind klandestine Strukturen, in die man kaum von außen eintritt, die kaum öffentlich auch agieren im Rahmen von Aufmärschen, aber die ein gemeinsames Ziel haben: Sich bereit zu machen für den bewaffneten Kampf."'' |
Version vom 16. Januar 2016, 21:41 Uhr
RICHTER | Ich halte ihnen aus der Aussage der Zeugin Mandy Struck vor: "Thomas G. ist Mitglied der Hammerskins". |
ZEUGE | Ich möchte nicht darüber reden. |
RICHTER | Sie sind verpflichtet, dem Gericht gegenüber zu antworten. |
ZEUGE | Ich sag' dazu trotzdem nichts. |
ERMITTELNDER JOURNALIST | 121. Verhandlungstag. Auf der Zeugenbank: Thomas G., 35 Jahre. Die Recherchen für das ARD-Radiofeature ergeben: |
VERBORGENE QUELLE | Thomas G. war Mitarbeiter einer inzwischen aufgelösten Nazi-Gedächtnisstätte in der Nähe von Leipzig. Mit pseudo-germanischem Thing-Platz. SS-Rituale. |
ERMITTELNDER JOURNALIST | Und: Die Recherchen ergeben erstmals eine weitere grenzüberschreitende NSU-Verbindung: Die damalige Eigentümerin der Gedächtnisstätte ist auch Eigentümerin des historischen Schildhofs Baumkirch in Südtirol. |
VERBORGENE QUELLE | Und damit zweier wichtiger Tagungshäuser der Neo-Nazis in Sachsen und Südtirol vor der Selbstenttarnung des NSU. Kurze Wege, dichtes Netz. |
ERMITTELNDER JOURNALIST | Das europäische Netzwerk des NSU. |
VERBORGENE QUELLE | Die Mordwaffe wird aus der Schweiz beschafft; Schießübungen in Tschechien; Waffenbeschaffung in Belgien; Anonymisierte Handykarten aus Schweden; Konzertbesuche in Ungarn; Treffen in Frankreich, Reisen nach Portugal; Zahlreiche Bands aus Europa, aus Australien und den USA; Fluchtpläne nach Südafrika. Wer zum Beispiel in Deutschland im Gefängnis saß, konnte sich nach seiner Freilassung Richtung Oberösterreich absetzen. |
O-TON (Martina Renner) | "Waffen gehen hin und her, Waffen gehen aus Thüringen nach Österreich, aus Österreich nach Thüringen, es gibt 'nen regen Austausch. Und das ist eine Szene, man kennt sich seit Ende der 90er Jahre. Diese Szene agiert wie eine Bruderschaft. Das sind klandestine Strukturen, in die man kaum von außen eintritt, die kaum öffentlich auch agieren im Rahmen von Aufmärschen, aber die ein gemeinsames Ziel haben: Sich bereit zu machen für den bewaffneten Kampf." |
ERMITTELNDER JOURNALIST | Martina Renner. Ehemalige stellvertretende Vorsitzende des NSU-Untersuchungsausschuss' im Thüringer Landtag. Seit Jahren ihr Thema: Die transnationale Vernetzung der Neo-Nazi-Szene. Beispiel Österreich. "Objekt 21". So genanntes "Führerhauptquartier" im oberösterreichischen Desselbrunn. |
VERBORGENE QUELLE | Vor dem Gebäude weht die Reichskriegsflagge. Dahinter gab es einen Grillplatz in Form einer Sonne. Erneut die schwarze Sonne der SS. |
Mit freundlicher Genehmigung der Autoren aus: "Nazinetzwerk NSU - ein Feature über Europas extreme Rechte von Ralf Homann und Thies Marsen"