General a.D. Harald Kujat am 15.11.2025:VII: Unterschied zwischen den Versionen

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Wenn wir in diesem Zusammenhang den Blick nach Deutschland richten, müssen wir allerdings feststellen, dass eine europäische Sicherheits- und Friedensordnung – ich bezeichne es als das wichtigste außen- und sicherheitspolitische Ziel Deutschlands und darüber hinaus auch Europas, offenbar für die gegenwärtige Politik keine Bedeutung hat. Vielmehr wächst die Bereitschaft, sich mental auf einen Krieg einzurichten und zu akzeptieren, dass er unausweichlich ist. Ein deutscher Politiker hat schon vor einiger Zeit betont, dass „Russland immer unser Feind bleiben wird.“ Der polnische Ministerpräsident Tusk ging noch einen Schritt weiter: «Es herrscht Krieg, und es ist auch unser Krieg,» sagte er vor einiger Zeit auf einem Sicherheitsforum in Warschau,“ Dass „Putin einen hybriden Krieg gegen Deutschland führt“, ist inzwischen zu einer stehenden Redewendung geworden.
Martin Heidegger sagte "Die Sprache ist das Haus des Seins". Das bedeutet, dass die Sprache der Raum ist, in dem der Mensch zuhause ist. Sie offenbart, wie wir die Welt sehen und verstehen. Und durch die Sprache wird unser Denken für andere zugänglich gemacht.
Sprache ist nicht nur ein Werkzeug der Kommunikation, sondern ermöglicht, dass wir uns selbst begreifen und die Welt versteht, wie wir denken. In einem hybriden Krieg werden die militärischen Kampfhandlungen durch andere Maßnahmen wie Desinformation, wirtschaftliche Sanktionen oder auch Cyberattacken gleichzeitig und abgestimmt ergänzt. Was wir gegenwärtig erleben, sind asymmetrische Aktivitäten unterhalb der Schwelle eines bewaffneten Konflikts.
Von Russland wird die Unterstützung der Ukraine durch den Westen, als Kriegsbeteiligung gewertet. Lawrow hat kürzlich sogar behauptet, die NATO und die Europäische Union hätten Russland den Krieg erklärt und benutzten die Ukraine als Vollstrecker. Zu dieser Behauptung geben offenbar auch Forderungen wie diese Anlass: „Wir brauchen Waffensysteme, die weit in die Tiefe des russischen Raumes reichen, die angreifen können: Depots, Führungseinrichtungen, Flugplätze, Flugzeuge.“ Der Westen finanziert den Krieg, liefert leistungsfähige Waffensysteme und ermöglicht durch Aufklärung und Zielinformationen, dass die Ukraine strategische Ziele in Russland angreifen kann. Rechtlich ist die westliche Unterstützung eine Grauzone, politisch jedoch hochbrisant. Wenn Informationen entscheidend sind, um Angriffe erfolgreich auszuführen, beziehungsweise Angriffe ohne diese Informationen nicht durchgeführt werden könnten, kann dies als Mitwirkung an Feindseligkeiten gewertet werden.


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Aktuelle Version vom 20. November 2025, 13:35 Uhr

General a.D. Harald Kujat

General a.D. Harald Kujat: „Für ein Kriegsende und eine europäische Sicherheits- und Friedensordnung“

Wenn wir in diesem Zusammenhang den Blick nach Deutschland richten, müssen wir allerdings feststellen, dass eine europäische Sicherheits- und Friedensordnung – ich bezeichne es als das wichtigste außen- und sicherheitspolitische Ziel Deutschlands und darüber hinaus auch Europas, offenbar für die gegenwärtige Politik keine Bedeutung hat. Vielmehr wächst die Bereitschaft, sich mental auf einen Krieg einzurichten und zu akzeptieren, dass er unausweichlich ist. Ein deutscher Politiker hat schon vor einiger Zeit betont, dass „Russland immer unser Feind bleiben wird.“ Der polnische Ministerpräsident Tusk ging noch einen Schritt weiter: «Es herrscht Krieg, und es ist auch unser Krieg,» sagte er vor einiger Zeit auf einem Sicherheitsforum in Warschau,“ Dass „Putin einen hybriden Krieg gegen Deutschland führt“, ist inzwischen zu einer stehenden Redewendung geworden.

Martin Heidegger sagte "Die Sprache ist das Haus des Seins". Das bedeutet, dass die Sprache der Raum ist, in dem der Mensch zuhause ist. Sie offenbart, wie wir die Welt sehen und verstehen. Und durch die Sprache wird unser Denken für andere zugänglich gemacht.

Sprache ist nicht nur ein Werkzeug der Kommunikation, sondern ermöglicht, dass wir uns selbst begreifen und die Welt versteht, wie wir denken. In einem hybriden Krieg werden die militärischen Kampfhandlungen durch andere Maßnahmen wie Desinformation, wirtschaftliche Sanktionen oder auch Cyberattacken gleichzeitig und abgestimmt ergänzt. Was wir gegenwärtig erleben, sind asymmetrische Aktivitäten unterhalb der Schwelle eines bewaffneten Konflikts.

Von Russland wird die Unterstützung der Ukraine durch den Westen, als Kriegsbeteiligung gewertet. Lawrow hat kürzlich sogar behauptet, die NATO und die Europäische Union hätten Russland den Krieg erklärt und benutzten die Ukraine als Vollstrecker. Zu dieser Behauptung geben offenbar auch Forderungen wie diese Anlass: „Wir brauchen Waffensysteme, die weit in die Tiefe des russischen Raumes reichen, die angreifen können: Depots, Führungseinrichtungen, Flugplätze, Flugzeuge.“ Der Westen finanziert den Krieg, liefert leistungsfähige Waffensysteme und ermöglicht durch Aufklärung und Zielinformationen, dass die Ukraine strategische Ziele in Russland angreifen kann. Rechtlich ist die westliche Unterstützung eine Grauzone, politisch jedoch hochbrisant. Wenn Informationen entscheidend sind, um Angriffe erfolgreich auszuführen, beziehungsweise Angriffe ohne diese Informationen nicht durchgeführt werden könnten, kann dies als Mitwirkung an Feindseligkeiten gewertet werden.

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Anmerkungen

Dieser Vortrag, gehalten am 15. November 2025 im Haus der Begegnung zu Heidelberg, erscheint auf Phenixxenia.org mit freundlicher Unterstützung des Autors und Referenten General a.D. Harald Kujat.
- Es gilt das gesprochene Wort -