General a.D. Harald Kujat am 15.11.2025:IV: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Ukrainekrieg hat eine lange Vorgeschichte. Zwei Ereignisse haben jedoch das Verhältnis der Vereinigten Staaten und Russlands und damit auch das Verhältnis der NATO und Europas zu Russland fundamental verändert. | |||
Der strategische Wendepunkt waren die einseitigen Kündigungen wichtiger Abrüstung- und Rüstungskontrollverträge durch die USA: 2001 das 1972 mit der Sowjetunion geschlossene, für das nuklearstrategische Gleichgewicht so wichtige ABM-Abkommen über strategische Raketenabwehrsysteme, 2019 das für Europas Sicherheit entscheidende INF-Abkommen über eurostrategische Nuklearwaffen sowie 2020 der Vertrag über den offenen Himmel, der viel zur Transparenz, Vertrauensbildung und politische Berechenbarkeit beigetragen hat. | |||
Der sicherheitspolitische Wendepunkt war der NATO-Gipfel 2008 in Bukarest, auf dem Präsident Bush mit großem Druck versuchte, eine Einladung an Georgien und die Ukraine für eine NATO-Mitgliedschaft durchzusetzen. Als er damit scheiterte, wurde, wie in solchen Fällen üblich, zur Gesichtswahrung zumindest eine Beitrittsperspektive in das Kommuniqué aufgenommen. Der spätere CIA-Direktor William Burns, damals US-Botschafter in Moskau, hatte die amerikanische Regierung gewarnt: „… man kann die strategischen Konsequenzen nicht hoch genug einschätzen – es wird einen fruchtbaren Boden für eine russische Intervention auf der Krim und im Osten der Ukraine schaffen … Es besteht kein Zweifel, dass Putin scharf zurückschlagen wird.“ | |||
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Aktuelle Version vom 20. November 2025, 13:21 Uhr

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General a.D. Harald Kujat: „Für ein Kriegsende und eine europäische Sicherheits- und Friedensordnung“ |
Der Ukrainekrieg hat eine lange Vorgeschichte. Zwei Ereignisse haben jedoch das Verhältnis der Vereinigten Staaten und Russlands und damit auch das Verhältnis der NATO und Europas zu Russland fundamental verändert.
Der strategische Wendepunkt waren die einseitigen Kündigungen wichtiger Abrüstung- und Rüstungskontrollverträge durch die USA: 2001 das 1972 mit der Sowjetunion geschlossene, für das nuklearstrategische Gleichgewicht so wichtige ABM-Abkommen über strategische Raketenabwehrsysteme, 2019 das für Europas Sicherheit entscheidende INF-Abkommen über eurostrategische Nuklearwaffen sowie 2020 der Vertrag über den offenen Himmel, der viel zur Transparenz, Vertrauensbildung und politische Berechenbarkeit beigetragen hat.
Der sicherheitspolitische Wendepunkt war der NATO-Gipfel 2008 in Bukarest, auf dem Präsident Bush mit großem Druck versuchte, eine Einladung an Georgien und die Ukraine für eine NATO-Mitgliedschaft durchzusetzen. Als er damit scheiterte, wurde, wie in solchen Fällen üblich, zur Gesichtswahrung zumindest eine Beitrittsperspektive in das Kommuniqué aufgenommen. Der spätere CIA-Direktor William Burns, damals US-Botschafter in Moskau, hatte die amerikanische Regierung gewarnt: „… man kann die strategischen Konsequenzen nicht hoch genug einschätzen – es wird einen fruchtbaren Boden für eine russische Intervention auf der Krim und im Osten der Ukraine schaffen … Es besteht kein Zweifel, dass Putin scharf zurückschlagen wird.“
Und so geschah es dann auch.
Links
- Vertragsentwurf von Istanbul 2022 in der NYT vom 15.6.2024
- From Zelenskyy's "surrender" to Putin's surrender: how the negotiations with Russia are going, Roman Romaniuk in der Ukrainska Pravda vom 5. Mai 2022
- Possibility of talks between Zelenskyy and Putin came to a halt after Johnson’s visit - UP sources, Iryna Balachuk und Roman Romaniuk in der Ukrainska Pravda vom 5. Mai 2022
Anmerkungen
Dieser Vortrag, gehalten am 15. November 2025 im Haus der Begegnung zu Heidelberg, erscheint auf Phenixxenia.org mit freundlicher Unterstützung des Autors und Referenten General a.D. Harald Kujat.
- Es gilt das gesprochene Wort -