Stimmen aus dem Rh/N-Dreieck 20.11.2025 A

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Premiere im Winterdienst: Reine Solestreuung soll Verkehrssicherheit im Rhein-Neckar-Kreis verbessern


Während vielerorts die Vorfreude auf die Adventszeit wächst, laufen bei den Straßenmeistereien des Rhein-Neckar-Kreises die letzten Vorbereitungen für die kalte Jahreszeit auf Hochtouren. Sobald die Temperaturen sinken oder der erste Schneefall einsetzt, müssen Winterdienstteams im gesamten Landkreis zuverlässig und schnell reagieren können. „Wir haben alle Maßnahmen abgeschlossen und sind die ersten Wintereinsätze schon gefahren“, betont Matthias Knörzer, Betriebsdienstleiter der Straßenmeistereien. Rund 75 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen bereit, um die Verkehrssicherheit im Kreis auch bei schwierigen Witterungsbedingungen zu gewährleisten.


Acht Stützpunkte für kurze Wege und schnelle Reaktionszeiten

Herzstück der Winterdienstorganisation sind acht über den Landkreis verteilte Stützpunkte in Eberbach, Neckarbischofsheim, Neckargemünd, Schwetzingen, Sinsheim, Vorderheubach (Heiligkreuzsteinach), Weinheim und Wiesloch. Von dort aus wird das rund 850 Kilometer umfassende Netz an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen betreut. In den vergangenen Wochen wurden die Salzlagerhallen vollständig aufgefüllt. Damit stehen für die bevorstehende Saison über 7.000 Tonnen Streusalz sowie 150.000 Liter Salzsole bereit. Die Sole wird an fünf Standorten im Landkreis in Eigenproduktion hergestellt – ein strategischer Vorteil, der sowohl Versorgungssicherheit als auch Kosteneffizienz gewährleistet und Abhängigkeiten von externen Lieferanten reduziert.


Einsatzplanung beginnt mitten in der Nacht

Der Winterdienst ist so organisiert, dass die Befahrbarkeit der Straßen nach besten Kräften werktags von 6 bis 22 Uhr sowie an Sonn- und Feiertagen von 7 bis 22 Uhr gewährleistet wird – einen Rechtsanspruch darauf gibt es jedoch nicht. Insbesondere bei Kälteperioden beginnt die Arbeit deshalb deutlich früher: Bereits ab 3 Uhr morgens prüfen Mitarbeitende an ausgewählten Punkten im Landkreis die Straßenzustände. Je nach Ergebnis wird entschieden, ob und in welchem Umfang Räum- und Streueinsätze erforderlich sind. Anschließend werden die Teams koordiniert und die optimalen Routen für die Einsatzfahrzeuge festgelegt.


Um eine bestmögliche Tauwirkung zu erzielen, kommt schon seit Jahren eine Kombination aus Trockensalz und Salzlösung zum Einsatz. Dadurch haftet das Salz besser auf der Fahrbahn und wirkt schneller – ein wichtiger Faktor, um Glättebildung vorzubeugen. Dieses Jahr kommen in den Straßenmeistereien erstmalig flächendeckend eine weitere Variante zur Anwendung. Die reine Solestreuung. Hierbei wird von den Streufahrzeugen eine 100-Prozent-Salzlösung präventiv – also vor einer Glättebildung ausgebracht. „Das heißt in der Praxis, die Fahrbahnen werden noch im trockenen Zustand und vor einem Niederschlagsereignis benetzt, was dem Verkehrsteilnehmer zunächst einmal nicht plausibel erscheinen mag. Die Salzlösung verhindert aber in der Folge und zwar auch in getrocknetem Zustand, dass Glätte gar nicht erst entsteht. Dies ist der entscheidende Vorteil dieser Art der Ausbringung und erhöht die Verkehrssicherheit deutlich“, erklärt Matthias Knörzer.


Geparkte Autos sorgen für gefährliche Hindernisse

Trotz guter Vorbereitung stehen die Winterdienstteams jedes Jahr vor einem wiederkehrenden Problem: falsch oder ungünstig geparkte Fahrzeuge, die Einsätze verzögern oder sogar verhindern. Besonders in engen Ortsdurchfahrten des Rhein-Neckar-Kreises stoßen Räumfahrzeuge immer wieder an ihre Grenzen. „Bei vielen Einsätzen mussten wir feststellen, dass Fahrzeuge so dicht an beiden Fahrbahnrändern parken, dass unser Räumgerät schlichtweg nicht mehr durchpasst“, erklärt Matthias Knörzer. Die Schneepflüge weisen eine Breite von drei Metern und mehr auf – Platz, der in engen Straßen oft nicht vorhanden ist, wenn zusätzlich Fahrzeuge abgestellt sind. Jede Verzögerung schmälere die Effizienz des Winterdienstes und beeinträchtige letztlich die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmenden.


Das zuständige Amt für Straßen- und Radwegebau des Rhein-Neckar-Kreises appelliert deshalb eindringlich an die Bevölkerung, beim Parken auf ausreichenden Raum für Räumfahrzeuge zu achten. Bereits kleine Veränderungen im Parkverhalten könnten große Wirkung zeigen.


Bild: Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis):

Derzeit sind Fahrzeuge der Straßenmeistereien des Rhein-Neckar-Kreises im Einsatz, um präventiv reine Sole auszubringen.